Digitale Detektive: Wie IT-Forensik-Experten Cyberverbrechen aufdecken

19.02.2024 - In einer Welt, in der es quasi ausgeschlossen ist, überhaupt keine digitalen Technologien zu nutzen, gewinnt die IT-Forensik zunehmend an Bedeutung. Die Entschlüsselung von Beweisen in diesem zunehmend digitalen Alltag hat sich zu einer essenziellen Fachrichtung der Kriminalermittlung entwickelt. In dem Artikel geht es um das spannende Feld der IT-Forensik – kommen Sie mit auf digitale Spurensuche!

Die IT-Forensik ist eine Wissenschaft sowie Praxis der Untersuchung von digitalen Geräten, Netzwerken und anderen IT-Systemen, um Beweise für kriminelle Aktivitäten zu erfassen. Dieses Feld ist eng mit der klassischen Forensik verknüpft, die sich mit der Nachforschung von physischen Beweisen befasst, allerdings fokussiert sich die IT-Forensik eben rein auf digitale Informationen. Wenngleich die Analyse von DNA-Spuren die letzte große Revolution in der Verbrecherjagd war, ist der Vorzug der Informatik in die Forensik der momentane Quantensprung. Im Zuge dessen geht es im Kern um zwei Sachen:

1. Täter lassen sich zunehmend aufgrund von Spuren, welche sie im Internet hinterlassen, überführen.
2. Das Internet selbst wird stets öfter zum Tatort.

Das digitale Zeitalter hat die Art und Weise, wie wir kommunizieren, arbeiten und unser Leben gestalten, vollkommen gewandelt. Das hat neuartige Möglichkeiten für kriminelle Machenschaften kreiert: Von Cyberangriffen auf Firmen bis hin zu Betrug und Identitätsdiebstahl sind die Bedrohungen in der digitalen Welt vielfältig und ständig im Wandel. Die IT-Forensik spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufdeckung sowie Verfolgung dieser digitalen Delikte und gleichzeitig ebenso bei der Beweisführung für Straftaten außerhalb der digitalen Welt, sei es durch die Rekonstruktion von gelöschten oder verschlüsselten Daten, die Analyse von Chatverläufen oder aber Foreneinträgen, eine Analyse von Netzwerkprotokollen oder die Dechiffrierung von Informationen. Klar ist: Komplett ohne die IT-Forensik würden viele Verbrechen – sowohl im digitalen als ebenso im realen Raum – offen bleiben.

Obwohl sich die IT-Forensik ehemals auf die Untersuchung von Festplatten wie auch lokalen Computersystemen begrenzt hat, erstreckt sie sich mittlerweile auf eine Vielzahl von Geräten sowie Plattformen, hierunter Smartphones, Cloud-Services sowie das Internet der Dinge (IoT). Es ist daher allerhand passiert in diesem Berufszweig, der sich zunehmend professionalisiert – was auch hieran zu ersehen ist, dass sich an der Hochschule Mittweida in den letzten Jahren immer mehr Menschen zum Studiengang „Allgemeine und Digitale Forensik“ einschreiben (https://www.sueddeutsche.de/bildung/hochschulen-mittweida-studiengang-fuer-forensik-in-mittweida-wird-stark-nachgefragt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230719-99-452872). Mit selbiger Professionalisierung bekommt die IT-Forensik ebenso in der Strafverfolgung eine stets entscheidendere Rolle, was heißt, dass digitale Beweise vor Gericht zunehmend etabliert werden.

Doch wie genau funktioniert denn diese Beweisführung im Zuge digitaler Spuren? Schauen wir es uns mal an.

IT-Forensik: So funktioniert das Spurenlesen im digitalen Zeitalter

IT-Forensik umfasst eine Menge von Methoden und Techniken, um digitale Beweise zu erfassen, zu analysieren wie auch zu interpretieren. Im Nachfolgenden werden ein paar der bekanntesten Methoden der IT-Forensik beschrieben:

1. Datensicherung und -wiederherstellung: Dies ist ein wichtiger Schritt in der IT-Forensik. Die Forensiker müssen eine exakte Kopie des digitalen Beweismaterials machen, ganz ohne es zu verändern. Dies wird als "forensische Kopie" bezeichnet und ermöglicht es den Ermittlern, frei von Beeinträchtigung auf die Originaldaten zurückgreifen zu können. Datensicherungs- und Wiederherstellungstools werden verwendet, um gelöschte oder beschädigte Daten wiederherzustellen.
2. Disk- und Dateianalyse: In dieser Etappe werden die kopierten Daten auf verdächtige oder relevante Informationen analysiert. Das beinhaltet die Untersuchung von Dateisystemen, Verzeichnisstrukturen und Metadaten. Es können auch spezielle Tools verwendet werden, um unbemerkte Dateien oder auch verschlüsselte Informationen aufzudecken.
3. Netzwerkanalyse: Die Analyse von Netzwerken ist ein wichtiger Faktor der IT-Forensik, insbesondere bei Cyberangriffen. Forensiker prüfen Netzwerkprotokolle, um herauszufinden, wie ein Attackierender in ein Netzwerk eingedrungen ist, welche Daten übermittelt wurden und wie der Angriff gestoppt werden kann. Diese können auch die Kommunikation zwischen verdächtigen Personen oder Systemen überwachen.
4. Malware-Analyse: Wenn Schadsoftware (Malware) aufgespürt wird, ist es entscheidend, ihre Funktionsweise zu verstehen. Das impliziert die Analyse von Viren, Trojanern, Würmern und weiteren schädlichen Programmen. Die Forensiker versuchen zu klären, wie die Malware in ein System gekommen ist, welche Konsequenzen sie hat und wie sie entfernt werden kann.
5. Forensische Datenbankanalyse: In Firmen und Organisationen werden große Mengen an Daten in Datenbanken abgespeichert. Forensiker durchleuchten jene Datenbanken, um Betrug oder illegale Aktivitäten aufzudecken. Sie können SQL-Injektionen, Datenmanipulationen und andere Angriffe auf Datenbanken erkennen.
6. Mobile Forensik: Fast jeder Mensch hat mittlerweile ein Smartphone oder Tablet. Forensiker verwenden professionelle Tools, um Daten von jenen Geräten zu extrahieren sowie zu untersuchen. Das umfasst die Analyse von Anrufprotokollen, Textnachrichten, Standortdaten und Apps.
7. Forensische Analyse der Cloud: Mit der zunehmenden Nutzung von Cloud-Diensten speichern Menschen wie auch Firmen ihre Daten in der Cloud. Die IT-Forensik umfasst deshalb auch die Untersuchung von Cloud-Speichern und die Analyse von Daten, welche in der Cloud gespeichert sind, um auf Beweise zuzugreifen.
8. Verschlüsselung und Entschlüsselung: Wenn Daten verschlüsselt sind, müssen Forensiker Maßnahmen zur Entschlüsselung einsetzen, um auf den Inhalt zuzugreifen. Das erfordert ein sehr gutes Verständnis von Verschlüsselungsalgorithmen und kryptografischen Techniken.
9. Stenografieanalyse: Stenografie ist die Kunst des Verbergens von Informationen in anderen Daten, wie Bildern oder Audioaufnahmen. Forensiker gebrauchen spezielle Werkzeuge, um stenografische Techniken zu erkennen sowie verborgene Botschaften aufzudecken.

Die hier genannten Methoden sind nur ein Auszug aus dem breiten Spektrum der Arbeitstechniken, die in der IT-Forensik angewendet werden. Jeglicher Fall erfordert eine einzigartige Vorgehensweise, weil die Art der digitalen Beweise und die Art des Verbrechens stark differieren können. Das Ziel bleibt jedoch immer dasselbe: Die Gewinnung von eindeutigen sowie gerichtsverwertbaren Beweisen zur Aufklärung von Straftaten und zur Sicherung von digitalen Systemen.

Die IT-Forensik ist eine unersetzbare Fachdisziplin in dieser Welt, die immerzu stärker von digitalen Technologien beeinflusst wird. Sie spielt eine relevante Rolle bei der Demaskierung und Verfolgung von Verbrechen im digitalen Raum und hilft Firmen dabei, ihre Sicherheit zu gewährleisten. Angesichts der stetigen Weiterentwicklung von Technologien und kriminellen Methoden ist es von wichtiger Signifikanz, dass die IT-Forensiker auf dem aktuellsten Stand bleiben und sich den Herausforderungen der Zukunft stellen.

Apropos: Nicht bloß in der Strafverfolgung, auch in der Geschäftswelt spielt die IT-Forensik eine zunehmend wichtige Rolle. Unternehmen setzen diese ein, um Sicherheitsverletzungen aufzudecken, Datenverluste zu unterbinden und Betrug aufzudecken. Die Untersuchung von internen Vorfällen kann Firmen vor erheblichem finanziellem Schaden bewahren und ihren Ruf schützen. Sollten Sie mehr darüber erfahren wollen, melden Sie sich gerne bei uns.

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