Insiderangriffe: Wenn die Bedrohung aus den eigenen Reihen kommt

29.07.2024: Wenn es um IT-Sicherheit geht, denken die meisten Unternehmen an Hacker, die in dunklen Kellern sitzen und sich durch die Firewalls schummeln. Doch manchmal lauert die größte Bedrohung nicht irgendwo im Netz, sondern sitzt direkt am Schreibtisch nebenan – Insiderangriffe. Klingt wie das Drehbuch zu einem Thriller? Leider ist das für viele Unternehmen bittere Realität. Aber keine Sorge, mit ein paar cleveren Maßnahmen und einem wachsamen Auge lässt sich das Risiko deutlich minimieren.

Was sind Insiderangriffe?

Ein Insiderangriff liegt vor, wenn Mitarbeiter – sei es absichtlich oder unabsichtlich – Zugang zu sensiblen Daten missbrauchen. Das kann von Datendiebstahl über das ungewollte Weitergeben von Informationen bis hin zu gezielter Sabotage reichen. Und das wirklich Heimtückische daran: Diese Personen haben bereits Zugang zu den Systemen und Daten des Unternehmens. Sie kennen die Schwachstellen und wissen genau, wie sie unentdeckt agieren können.

Es gibt zwei Arten von Insidern: Böswillige Insider, die gezielt Schaden anrichten wollen, und fahrlässige Insider, die versehentlich Sicherheitslücken schaffen, zum Beispiel durch unsichere Passwörter oder das Klicken auf Phishing-Mails. Kurz gesagt: Der Feind muss nicht immer in einem Hoodie mit Kapuze vor seinem Laptop sitzen – manchmal trägt er auch ein Sakko und sitzt beim Mittagessen neben Ihnen.

Wie passieren Insiderangriffe?

Einer der Hauptgründe für Insiderangriffe ist der unbeschränkte Zugriff auf kritische Systeme. Stellen Sie sich vor, jeder Mitarbeiter hat Zugriff auf den „heiligen Gral“ Ihres Unternehmens – die wichtigsten Geschäftsdaten. Ein unschönes Szenario, oder? Doch genau das passiert oft, wenn es keine klaren Zugriffsrichtlinien gibt.

Dann gibt es die berühmten Phishing-Attacken, bei denen ein unvorsichtiger Mitarbeiter auf eine scheinbar harmlose E-Mail klickt und damit den Weg für Angreifer ebnet. Und zu guter Letzt gibt es noch den guten alten Datendiebstahl. Ein frustrierter Mitarbeiter beschließt, dem Unternehmen eins auszuwischen und nimmt einfach ein paar sensible Daten mit, wenn er das Unternehmen verlässt.

Und nein, das bedeutet nicht, dass Sie jedem Mitarbeiter ab sofort misstrauen müssen. Aber es hilft, aufmerksam zu sein und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um potenzielle Angriffe zu verhindern.

Die Folgen von Insiderangriffen

Insiderangriffe können verheerende Folgen für ein Unternehmen haben. Finanzielle Verluste, geschädigter Ruf und rechtliche Konsequenzen sind nur die Spitze des Eisbergs. Die durchschnittlichen Kosten eines Insiderangriffs können schnell in die Hunderttausende gehen, ganz zu schweigen von dem Vertrauensverlust, den Kunden und Geschäftspartner möglicherweise erleiden.

Denn seien wir mal ehrlich: Wenn die Welt erst einmal erfährt, dass wichtige Daten durch einen internen Vorfall verloren gegangen sind, wird das Vertrauen nicht so schnell wiederhergestellt – egal, wie oft man beteuert, dass „so etwas nie wieder passieren wird“.

Wie schütze ich mein Unternehmen?

Jetzt, da wir wissen, was auf dem Spiel steht, kommen wir zur wichtigsten Frage: Wie schütze ich mein Unternehmen vor Insiderangriffen? Hier sind einige bewährte Maßnahmen:

  1. Zugriffsrechte beschränken: Nicht jeder Mitarbeiter braucht Zugang zu allen Daten. Führen Sie das Prinzip des „least privilege“ ein, bei dem jeder nur auf die Daten zugreifen kann, die er tatsächlich für seine Arbeit benötigt.

  2. Überwachung und Protokollierung: Setzen Sie auf moderne Tools, die ungewöhnliches Verhalten in den IT-Systemen erkennen. Wenn plötzlich ein Mitarbeiter in der Buchhaltung anfängt, Daten aus der Entwicklungsabteilung herunterzuladen, sollte ein Alarm ausgelöst werden.

  3. Regelmäßige Schulungen: Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter für IT-Sicherheit. Oft passieren Insiderangriffe unabsichtlich durch Unwissenheit. Schulungen zum Erkennen von Phishing-Mails und sicheren Passwörtern können hier wahre Wunder wirken.

  4. Klare Richtlinien für den Datenzugriff: Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter genau wissen, was erlaubt ist und was nicht. Klare Richtlinien für den Umgang mit Daten schaffen Transparenz und helfen, Missverständnisse zu vermeiden.

  5. Kontinuierliche Kontrolle beim Offboarding: Wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, stellen Sie sicher, dass seine Zugriffsrechte sofort deaktiviert werden. Es ist keine gute Idee, ehemaligen Mitarbeitern länger als nötig Zugang zu Ihren Systemen zu gewähren – selbst wenn sie beim Abschied den besten Kuchen mitgebracht haben.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Insiderangriffe sind eine der größten Herausforderungen, denen Unternehmen heute gegenüberstehen. Doch das bedeutet nicht, dass Sie jedem Mitarbeiter mit Misstrauen begegnen müssen. Es geht vielmehr darum, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Vertrauen und Vorsicht zu finden. Mit den richtigen Maßnahmen und klaren Sicherheitsrichtlinien können Sie das Risiko minimieren und gleichzeitig ein positives Arbeitsumfeld schaffen.

Und denken Sie daran: Eine starke Human Firewall, bestehend aus gut geschulten und aufmerksamen Mitarbeitern, ist immer noch der beste Schutz – gegen Hacker von außen und mögliche Insiderangriffe von innen.

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