Sehr geehrte Leser*innen,
nichts ist so beständig wie der Wandel! (Heraklit von Ephesus, 535-475 v. Chr.)
Eine portable Internetnutzung wäre aus dem heutigen Geschäftsalltag nicht mehr wegzudenken.
Egal ob Geschäftsmails schreiben, Kundenanfragen bearbeiten oder auch Termine organisieren: Hinsichtlich der steigenden Verbreitung zeitflexibler sowie ortsflexibler Arbeitsformen, einem ansteigenden Gebrauch dynamischer Endgeräte sowie der Palette innovativer Büro- und Produktivitäts-Mobile-Apps, scheint es heutzutage in etlichen Unternehmen üblich, auf Reisen via mobiles Datenvolumen zu arbeiten.
Die Folge: Der mobile Traffic ist im Rahmen der vergangenen zehn Jahre um fast das 300-fache gewachsen.
Nur in Der Bundesrepublik wurden 2021, aktuellen Medienberichten zufolge, darunter das Handelsblatt und das SPIEGEL Netzwerk, 1,4 Milliarden Gigabyte Daten über das Vodafone-Netz, über zwei Mrd. über Telefónicas O2-Netz und knapp 1,8 Milliarden Gigabyte über die Telekom-Netze transportiert.
Doch mobiles Datenvolumen ist keinesfalls gleich mobiles Datenvolumen!
Denn je nach Dienstleister, Region und Tarif werden diese mobilen Daten über verschiedene Mobilfunknetze übertragen, die wiederum auf unterschiedlichen Mobilfunktechniken sowie Mobilfunkstandards basieren - und sich deshalb durch unterschiedliche Geschwindigkeitsstufen auszeichnen.
5G: Eine Definition!
5G ist aktuell der modernste Mobilfunkstandard für Mobilfunknetze. Dieser wird als 5. Generation der Mobilfunktechnik bezeichnet. Wie dessen Vorläufer Global System for Mobile Communications (GSM), General Packet Radio Service (GPRS), Enhanced Data Rates for GSM Evolution (EDGE), Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) sowie Long Term Evolution / (Long Term Evolution Advanced (LTE/LTE+) ebenso, wurde 5G durch die Standardisierungsorganisation 3rd Generation Partnership, kurz 3GPP, weiterentwickelt sowie standardisiert.
Das Ziel des modernen Mobilfunkstandards ist es, seine Fähigkeiten allerdings auch Zielsetzungen seines Vorgängers LTE (4G) zu übertreffen sowie innovative Maßstäbe bezüglich der Datengeschwindigkeit, Latenzzeit, Endgerätedichte, Nutzbarkeit, Energieeffizienz, Zuverlässigkeit sowie Datensicherheit festzulegen. Angesichts dessen läuft der innovative Mobilfunkstandard erheblich über eine digitale Telefonie und das schnelle mobile Datenvolumen hinaus. Zum einen gilt dieser als Antwort auf den weltweit steigenden Datentraffic, welcher beispielsweise durch das Internet der Dinge, zahlreicher Streamingdienste plus Big Data getrieben wird. Zum anderen setzt er die Weichen für die mobile Gigabyte-Gesellschaft.
5G: Die wichtigsten Unterschiede zu 4G, LTE und Co.!
Die moderne Mobilfunktechnologie bietet im Vergleich zu den Vorgängerstandards LTE (4G) sowie UMTS (3G) erhöhte Datenraten von zehn Gigabit pro Sekunde und Latenzzeiten von unter einer Millisekunde. Dadurch wird erstmals Echtzeitkommunikation unter Personen, Geräten, Maschinen sowie Dingen möglich. Um den Radius zu erhöhen, fördert 5G ein erheblich größeres Spektrum und es werden zum ersten Mal neue Techniken eingesetzt, wie zum Beispiel:
o Orthogonal Frequency Division Multiplexing, kurz OFDM: Im Kontext OFDM dreht es sich um eine wichtige Modulationstechnik, welche sehr flexibel funktioniert sowie die Kombination mehrerer variabler Trägerfrequenzen mit diversen Bandbreiten und Abständen erlaubt.
o Massive Multiple Input Multiple Output, knapp MIMO: Bei MIMO dreht es sich um ein Verfahren, das durch die sinnvolle Ausnutzung mehrerer Sende- und Empfangsantennen den Datenaustausch über parallele Verbindungen gestattet und für einen erhöhten Datendurchsatz sorgt.
o Beamforming: Mit Beamforming wird die Übertragungsleistung in bestimmte Raumrichtungen gebündelt sowie optimiert. Dadurch lassen sich Signale ganz gezielt in Richtung des einsatzbereiten Endgeräts ausstrahlen.
o Small Cells: Small Cells komprimieren existierende Antennenstandorte bei äußerst großem Bedarf, mit dem Ziel, ihre Netzwerkkapazität zu erhöhen sowie Netzüberlastungen bei Veranstaltungen oder etwa in Bahnhöfen, Flughäfen und Innenstädten zuverlässig zu umgehen.
o Network Slicing: Beim Network Slicing wird das Handynetz bedarfsabhängig in anwendungsspezifische Arten unterteilt, um mehrere virtuelle Teilnetze parallel zu betreiben. Die Segmentierung erlaubt es, verschiedensten Nutzungen exakt diese Ressourcen bereit zu setzen, die sie benötigen.
5G: Welche Vorteile gibt es?
Die Vorzüge von 5G im Vergleich zu LTE liegen klar auf der Hand.
Für Firmen:
o Datenraten bis zu 10 Gbit pro Sekunde
o Latenzzeiten unter 5 Millisekunden
o Zuverlässigkeit bis zu 99,999 %
o eine verbesserte Maschine zu Maschine Interaktion, knapp M2M zur Automation der Produktion
o eine verbesserte Verknüpfung und Steuerung von Erzeugung, Anlagen, Lagern sowie Logistik
o die Kommunikation der Anlagen in Echtzeit, kurz M2M
o eine angepasste Roboter- und Maschinensteuerung
o eine garantierte Netzverfügbarkeit durch private Campusnetze, d. h. besondere 5G-Netze für ein örtliches Firmengelände
o eine gut durchdachte Wartung
o digital ferngesteuerte OPs
Endkunden lukrieren im Vergleich zu LTE unter anderem durch:
o ein schnelleres mobiles Hochgeschwindigkeitsnetz für Interaktion und multimediale Nutzungen wie beispielsweise mobile Spiele, Streaming, 4K-Video
o eine optimierte Netzabdeckung und Netzstabilität
o neue Nutzungsszenarien im Alltag wie zum Beispiel Augmented Reality in Echtzeit
o niedrigere Strahlungsdisposition durch etliche kleine Smart-Cells anstatt einem großen Sender
o demnächst noch optimiertere Mobilfunktelefonie dank Vo5G (Voice over 5G)
Alle Mobilfunkstandards im Überblick!
Retrospektiv wird ca. jedes Jahrzehnt eine frische, maßgebliche Mobilfunkgeneration erarbeitet und eingeführt.
Begonnen hat alles in den damaligen 1980er Jahren mit der allerersten Auflage des Mobilfunks. Dabei handelte es sich bislang um das analoge Kabelnetz, mit welchem man lediglich am Telefon sprechen konnte. In den frühen 1990er Jahren wurde mit einem GSM-Standard das erste digitale Mobilfunknetz ins Leben gerufen. Neben der Telefonie war mit diesem Mobilfunkstandard nun auch der mobile Datenaustausch möglich. Allerdings dauerte das äußerst lange, weshalb GSM zuerst mit dem Mobilfunkstandard GPRS und danach mit Edge ergänzt wurde, welche die Informationen schneller übertragen konnten. 2000 wurde mit dem UMTS-Standard die dritte Mobilfunkgeneration eingeführt. Mit diesem neuen Mobilfunkstandard war es endlich machbar, mobil im Internet zu sein. Mit der Implementation von LTE Advanced in der vierten Auflage wurden die Innovationen des 3G-Netzes nochmals verbessert und es war möglich noch mehr Daten zu übertragen. Die 5. Mobilfunkgeneration stellt demgegenüber nicht weiter nur eine Entwicklung der gewohnten Mobilfunkstandards dar. Dank großer Datenraten, geringer Latenzzeiten sowie größerem Frequenzspektrum zählt er als elementarer Auslöser für die kommende Digitalisierung.
Die Weichen für die Gigabyte-Gesellschaft sind gestellt!
Mit der schnellen Dynamik und Ausbreitung von Handys, Tablet-PCs und Laptops hat die mobile Datenkommunikation immer mehr an Bedeutsamkeit gewonnen. Dabei hat jegliche vergangene Mobilfunkgeneration neue Anwendungen möglich gemacht, die unser Leben bereichert und verändert haben.
Mit 5G ist nun ein Mobilfunkstandard hier, welcher bedeutende technische Voraussetzungen zur Digitalisierung der Gesellschaft zur Verfügung stellt. Doch bloß weil 5G im Moment der modernste Mobilfunkstandard zu sein scheint, heißt es keinesfalls, dass nicht bereits jetzt an den modernen Technologien entwickelt wird.
Möchten auch Sie die Weichen stellen, um von der neuen Mobilfunktechnologie zu profitieren? Oder interessieren Sie sich für die Dienste rund um den Mobilfunk? Kontaktieren Sie uns.